Samstag, 19. März 2022

Ohne Winter wäre der Frühling nur halb so schön...

Wie versprochen:
Nun  sind die "Yellow Borders" endlich wieder voll blühender  Schneeglöckkchen und Winterlinge - ihre  üppige Pracht reißt mich jedes Jahr aufs Neue richtiggehend von den Socken.
Es ist aber auch eine Menge Arbeit , da ich die dichtesten  Büschel immer herausnehme und im Garten neu verteile, ebenso wie ich die Samen abnehme und verstreue - auf diese Weise breiten sie sich natürlich sehr viel schneller aus als von alleine.


 

Alles hat Durst,  aber auch  die anderen Frühlingsblumen legen jetzt so richtig los: die Leberblümchen, mit ihrem raren leuchtenden Blau, Krokusse und Christrosen hängen etwas schlapp herum, muss ich dringend gießen... das aparte, haarige Lungenkraut  fängt auch endlich an und die Primeln und Schlüsselblumen sind ja schon länger  wieder in allen Farben da, nur die gefüllten Primeln lassen noch auf sich warten.




Inzwischen wachsen auch  in der Mitte der Wiese  im Fette-Hennen-Beet eine Menge Schneeglöckchen, teilweise  auch hier wirklich schon so dicht, als ob da noch Schneereste liegen...  im Gegensatz zum Schnee werden sie aber täglich üppiger.  Die Krokusse halten sich heuer leider aufgrund der  anhaltenden Trockenheit gar nicht lange  - sehr schade.

Früher  war da ja mal das große Rondell  im Zentrum der symmetrischen "Yellow Borders" das vor Jahren mit vielen anderen Beeten auch weichen musste, damit es weniger Arbeit wird - man wird ja nicht jünger. 
Ich vermisse es aber schon lange nicht mehr: die  große  unregelmäßige Fläche  in der Mitte mit den Fetten Hennen ist jetzt viel pflegeleichter und im Frühjahr  wird es jetzt auch noch von den Schneeglöckchen belebt  - und  nächstes Jahr dann auch von Winterlingen!  Denn um diese Jahreszeit macht mir am allermeisten diese weißgelbe Kombination gute Laune.

 


Die Samen der Winterlinge vom letzten Jahr sind auch bereits überall aufgegangen,  im nächsten Frühling werden sie dann blühen.

Inzwischen wird es allmählich dunkel, aber die Blumen leuchten nochmal so richtig auf.



Mittwoch, 2. März 2022

Die Schönheit der Vergänglichkeit

Die dem Verfall innewohnende Schönheit verlassender Gebäude und maroder Dinge fasziniert mich bereits seit meiner Kindheit.   

Ruinen, Weggeworfenes, Rost und abblätternde Farbschichten  haben mich einfach schon immer magisch  angezogen   -  ich finde alte und verbrauchte Gegenstände  größtenteils weitaus interessanter und dekorativer,  als wenn sie neu und ordentlich wären, selbst wenn sie inzwischen nur noch eine geringe Bedeutung oder Wert  haben. 
Sie berühren mich einfach,  reizen mich künstlerisch - optisch und haptisch -  und versetzen mich in eine andere Stimmung, in eine andere Zeit - und meistens  erzählen sie mir dabei auch eine Geschichte. 

Leider sind sie in  diesem Zustand  aber schon  allzu vergänglich, denn der Verfall schreitet ja ständig fort, weshalb ich sie gerne wenigstens noch im Bild festzuhalten versuche; ich finde vor allem die Details besonders spannend.

Als kleines Kind  hatte ich eine Dachkammer zum Spielen mit abblätternden Wänden, da konnte man fünferlei Walzmuster auf unterschiedlich farbigen Anstrichen freilegen -  ich habe es geliebt diese feinen  Schichten vorsichtig  abzuheben. Ich wünschte, ich hätte wenigstens noch ein Foto davon.

Es ist wie eine Sucht, ebenso eine Art Sehnsucht  - nach Beständigkeit.
Das Vergängliche  konservieren, um der Vergänglichkeit etwas entgegenzusetzen?

Auch im  Garten lassen sich lohnende Objekte  finden, drum nehm ich euch wieder zu einen Gartenspaziergang bei uns auf der Insel mit  -  heute zum rostigen alten Plunder (wie manche sagen würden) gucken ... 


Dinge die Geschichten erzählen und kunstvoll altern dürfen -
und auch wenn die Schönheit inzwischen bröckelt...
Wie trivial sieht doch  der gleiche Gegenstand im Vergleich dazu in Neu aus.


Wie eine Landkarte an einem vergessenen Platz: Nachbars malerisch verwittertes und  nur noch selten  genutztes Gartentor im Efeu eingewachsen.
Man kann noch erkennen, was früher einmal war: 
ablätternde Farben  offenbaren hier auf einmal verschiedenen Zeiten gleichzeitig, wie eine kleine Zeitreise.
Ja, ursprünglich war es auch mal grün -  dann grau, dann weiß gestrichen...
Und als ich vor über 30 Jahren  hierher kam, war es bereits lang weiß  lackiert und voller  Algen...Ich bin gespannt, ob es nochmal  hergerichtet wird  -  ist natürlich sinnvoll, aber der "Charme des Vergänglichen" ist dann  leider erst mal wieder dahin  -
irgendwie traurig,  doch er käme ja  später wieder.

Und  auf der anderen Seite des Nachbargartens steht bereits das neue Tor, in Grün und adrett
den Ordnungssinn zufriedenstellend - ich muss direkt mal nachforschen, welches sie  selber  dekorativer  finden.


Aber Schönheit liegt ja immer im Auge des Betrachters und bei aller Romantik, da mache ich mir  nichts vor - die Dinge müssen ja trotzdem irgendwie benutzbar bleiben. Ich wohne auch lieber  in einem intakten Haus  und  schaue auf eine Ruine, als umgekehrt. Gleichzeitig ist es aber immer so ein bißchen eine Gratwanderung und darum darf - wenigstens bei mir -  in Haus und Garten  so allerhand  in Würde vergehen...







Ein  einfaches Türl aus dem Sperrmüll,  das sich mal jemand aus Baustahl zusammengebastelt hat.



Auch Plastik verrottet, bei mir darf es das und wird nicht gleich schnell mal entsorgt, so lange es doch noch einigermaßen nützlich ist.
Das Klebeband muss erneuert werden;  die Gießkanne will jedoch einfach nicht aufgeben, sie bleibt hartnäckig seit Jahren in diesem Zustand.

Füll ich halt etwas weniger ein, ist eh besser für den Rücken. Ja ich weiß, andere werfen sowas rechtzeitig weg.  
Ich warte, bis sie ganz in Stücke fällt - für mich macht es so mehr Sinn.   Jeder wie er mag.

 

 
Altes Schmiedehandwerk: Zusammengerostete Balkonteile, die wurden  vor  ca. 25  Jahren  von den Nachbarn  weggeworfen, weil sie einen Holzbalkon bekamen -
das fand ich viel zu schade und hab sie im Garten verwendet, sie stützen eine Strauchrose und wurden zu einfachen Gartentürchen und grenzen jetzt den Sterngarten, ein kleines Gartenzimmer, ein.  Die Ornamente haben sich inzwischen kaum verändert, die halten wirklich was aus.


Eine alte Stammtischlampe mit Hopfendolden, aus dem Schrottcontainer -
wie kann man nur sowas wegwerfen?

Und ein dekoratives Gitter von lieben Freunden, die ihren Garten auflösen mussten, 
hat hier  zusammen mit vielen anderen Teilen von ihnen seine neue Heimat gefunden.








Mittwoch, 16. Februar 2022

Jetzt gehts loooos !

 

Im Schatten wird man noch vertröstet-
aber siehe da,  in der Sonne:
  


Die ersten Bienen sind auch schon fleißig...

Eine andere Sorte Schneeglöckchen, die sind viel kugeliger und vor allen Dingen: wunderschön und üppig gefüllt!!!  😍
Ich habe sie gar nicht  gepflanzt, kamen einfach von alleine ... mein Gärtnerherz hat sich gefreut wie ein Schneekönig.
Ich hatte diese *kugeligen* Schneeglöckchen  letztes Jahr schon gesehen, aber gar nicht bemerkt, dass sie gefüllt sind.


Das sind nur die Ersten, bald wird hier alles flächendeckend mit Schneeglöckchen und Winterlingen bedeckt sein...





Drin ist es auch schon Frühling geworden.

Samstag, 5. Februar 2022

Anfang Februar 2022

 
 

Jedes Jahr aufs Neue fasziniert das unglaublich leuchtende erste Grün der Moose und Flechten überall.

 
 


Das Greiskraut  mit den weißen Gartenkugeln dazwischen macht im Winter ebenso was her, wo es etwas geschützt steht,
ansonsten sieht es eher erbärmlich aus.
 

Überhaupt kommen  jetzt die Rosenkugeln  nochmal  schön bunt zur  Geltung,
denn man hungert ja  richtig nach Farbe.
Da kommt auch  das  leuchtende Heidekraut grad recht...



Die Winterlinge scharren auch schon  mit den Hufen -
bitte  nur  mal ein paar Stunden richtig Sonne, dann werden sie endlich offen sein...

 
Heute spätnachmittags, kam sie dann doch noch raus, aber das hat nicht mehr gereicht.
 
 
Sogar die Vogelhäuschen sind mit Grünalgen neu eingefärbt,
ich hab sie ausgemistet, und die neuen Mieter untersuchen sie bereits neugierig; 
wenn auch das Futterhaus noch fleißig besucht wird.