Dienstag, 24. August 2010

Moss Garden I

Der Moosgarten auf der Veranda ist eigentlich recht gut zu halten – das Moos hat nur unter der enormem Hitze in den letzten Tagen sehr gelitten, als ich nicht zuhause war und die heiße Luft nicht abziehen konnte... Manche der Moose sind teilweise schier verkocht und sind nun relativ braun - vor allem an den Stellen, wo sie nicht natürlich angewachsen waren, sondern nur auf Wurzeln aufgelegt...
Aber bisher habe ich noch nichts austauschen müssen. Kaum ist es kühler, scheint sich das Moos schnell zu erholen.
Wenn mir nur ein besserer Platz einfiele, damit sich das Becken nicht so aufheizt. Am besten wäre ein beschatteter Platz unter einem undurchsichtigen Dach - hab ich aber nicht.

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Das Moosgarten-Becken bräuchte wohl noch einen dunklen Hintergrund und mehr Felsbrocken... ich konnte aber erst einmal einfach nicht widerstehen, so viele Moose wie möglich reinzuquetschen...
Die grundlegende Idee war so eine von Moos überwachsene Hangböschung, wie man sie oft an Waldwegen in den Bergen findet.

Perfekt wären noch so winzige Rinnsale zwischen den Moosen, dann könnte man sich vielleicht auch das tägliche Einsprühen sparen - aber ich will es ja techniklos.
Ich kann vor dem Moosvirus nur eindringlich warnen! Wer auch so etwas machen will: Das Moosfieber ist äußerst ansteckend!

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Sammelwütig wie ich bin, habe ich mir noch ein paar Tillandsien dazu gegönnt, die passen farblich gut zu den Flechten, auch wenns etwas fremd aussieht. Sie brauchen auch so feuchte Luft. Ich sprühe jetzt mit destilliertem Wasser, dann gibt’s keine Kalkflecken. Die Abdeckscheiben sind nur einen kleinen Spalt offen, damit das Becken nicht so arg überhitzen kann und damit die Scheiben nicht beschlagen - sonst sieht man ja gar nichts. Aber obwohl es total dampfig drin ist, schimmelt es bisher nicht.

Ich bin schon sehr gespannt, ob der Moosgarten (ohne Tillandsien natürlich) den Winter im Freien übersteht.

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Den verschiedenfarbigen Flechten hat die Hitze gar nichts ausgemacht und es sind inzwischen sogar ein paar leuchtend orangefarbene Korallenpilze (Clavaria) gewachsen. Nett!

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Einige Löcher müssen noch zuwachsen, aber es wird - und so langsam nimmt es Formen an.

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Naja, und die große Wurzel im Garten geht mir allmählich schon etwas auf die Nerven, weil sie ja immer noch in Hasendraht eingepackt herumliegen muss… fürchte, das wird sich nie ändern lassen, weil die Amseln wie verrückt danach sind.

Über Anregungen und Meinungen von euch freue ich mich!

Freitag, 13. August 2010

Moos Baumstrunk im Garten

Heute kam Teil 2 meines Moos-auf-Wurzel-Tests dran – diesmal soll die Wurzel einfach im Freien liegen…

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Ist schon ein ziemlich morsches Teil, das ich da zusammen mit der begeisterten Anita aus ihrem Garten heimgeschleppt habe...
Danke dir nochmal Anita! :bier:
Leider hab ich erst mal noch keinen tiefen Schatten… Wenn es sich bewährt, würde ich aber extra einen besseren Schattenplatz hinter dem Haus schaffen.
Sie liegt erstmal nur so da, weil ich noch keine Felsbrocken habe, aus denen sie später dann eigentlich mal „herauswachsen“ soll. Ein paar Teile sind angesetzt… Leider liegt sie so mittig, das sieht nicht schön aus - aber so hat die Riesenwurzel nicht gar so viel Platz gebraucht, wie in der Ecke.

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Mit verschiedenen Gartenmoosen bestückt (erst mal einfach draufgelegt, teilweise eingeklemmt), angegossen und sofort kamen wieder sämtliche Amseln und riefen laut „Holla die Waldfee“ und sind seither überzeugt, dass genau unter diesem Moos die fettesten Regenwürmer des ganzen Dorfes zu finden sind.
Also ist die Wurzel inzwischen mit Hasendraht vergittert… sieht doch fesch aus! :-(

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Mittwoch, 11. August 2010

222. Tag - Mein 1. Moosarium


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Wasserwechsel nach wie vor 1 x die Woche ca. 50 %. Düngen tue ich seit einigen Wochen nicht mehr.

Habe im großen Aquarium 5 Amanogarnelen eingesetzt, sonst nix weiter geändert. Die sind erst mal ratzeputz verschwunden - schätze in einer Woche tauchen sie dann wieder auf wie in dem kleinen Becken.  Im Laden waren die gar nicht schüchtern.
Die anderen Amanogarnelen im 54er vermehren sich auch gut – naja wenigstens Lebendfutter kommt ja dabei raus.
Edit: die Garnelenlarven meinte ich; die werden gerne gefressen....
Es ist nach wie vor eine wahre Freude, den fleißigen Garnelen im 54er beim Moos-Entalgen zuzugucken - ich bin sehr zufrieden mit meinem Reinigungspersonal.

Aber:
Am Freitag war ich im Botanischen Garten München, die renovierten Kalthäuser mit den Farnen sind wunderbar geworden. Wie schon des öfteren habe ich mich dort wieder einmal mit schwerem Moosfieber infiziert, aber diesmal konnte ich es danach einfach nicht mehr ertragen und hab mir in Windeseile sofort ein Moosbecken  auf der Veranda angelegt, wie ich es  schon seit ewigen Zeiten auf meiner to-do-Liste stehen hatte. Nomen est omen. Im Moses-Garten halte ich schon lange etliche geliebte Moose, da ich auf einer Bachinsel wohne.

Seither bin ich hin und weg mit meinem Moosgarten unter Glas - ich finde ihn einfach wunderbar. Moosarium hab ich ihn getauft, paßt doch.  Bin sehr gespannt, wie lang sich mein Versuch mit Moosen und Flechten  auf der Veranda hält - ist ein mit Plexiglasscheiben abgedecktes 120 cm Aquarium ohne Licht. Es steht am Nachmittag in der prallen Sonne, aber eben zugedeckt. Allerdings hat die Veranda ein Dach mit Doppelstegplatten. Es wird schon arg warm drinnen.

Einen Tausendfüßler hab ich auch schon entdeckt: Freddie... :D
Der wilde Wein befindet sich hinter dem Becken.
Wenn man den Deckel aufmacht riecht es ganz toll nach Moos und morschem Holz ...
Hoffentlich wächst nicht gleich der Schimmel.
Zum Fotografieren hab ich vorübergehend eine kleine Aquarienabdeckung aufgelegt, tagsüber spiegelt das Becken im Freien zu stark um Fotos zu machen. Das Gehirn blendet die Spiegelungen aus - meine Kamera leider nicht.